Geris Laendlertipp

Überall im Lande gibt es Lokale und Veranstaltungen, die Ländlermusik in ihrem Angebot führen. Erfahrungen zeigen, dass viele Menschen diese Sparte des Überbegriffes Volksmusik (das ist auch Blasmusik, Jodeln, Chorgesang, volkstümlicher Schlager u.a.) mögen und schätzen. Diese Ländlermusik nach dem Motto: «jedem das seine» in ganz verschiedenen Stilen hier kunstvoll konzertant, dort kommerziell urchig geboten, gehört zu uns. Ob Stadt oder Land, Jung oder Alt.

Obwohl Lorenz Giovanelli, Sohn eines Italieners in Frutigen zur Welt gekommen, vor fast 40 Jahren gestorben ist, sind sowohl er selber, als auch seine Art zu musizieren, vielen Menschen noch sehr präsent. Lorenz Giovanelli, der als kleiner Junge seine Eltern verliert, danach beim italienisch-innerschweizerischen Grosselternpaar in Frutigen aufwächst, mit etwa acht Jahren sein erstes Schwyzerörgeli erhält und sich diesem und der Ländlermusik verschreibt, wäre am 18. März 100 Jahre alt geworden.

Die Volksmusik-Zeitschriften und -Illustrierten «Schweizer Volksmusik» (offizielles Organ des gleichnamigen Verbandes VSV), «Stubete» oder «Alpenrosen» führen allesamt einen Kalender. Darin listen sie ihnen bekannte, ländlermusikalische und volkstümliche Veranstaltungen auf, die täglich im ganzen Land stattfinden.

Zum fünften Mal jährt sich am Aschermittwoch der Todestag von Arthur Brügger (1928 bis 2010) aus Adelboden. Der Gründer der legendären Kapelle Echo von Adelboden (1953) bildete sich als Autodidakt auf verschiedenen Instrumenten, insbesondere auf der Handorgel, selber aus, und bezeichnete damals Lorenz Giovanelli als sein grosses Vorbild. Mit der ersten Langspielplatte 1958 gelang ihm der Durchbruch.

Adrien Wettach (1880-1959), in Loveresse im Berner Jura geboren, wurde als Clown Grock weltberühmt. Er spielte virtuos Violine, Klavier und Concertina, das von Clowns oft benutzte Akkordeon mit sechs-oder achteckigem Gehäuse. Auf der Bühne aber auch Saxophon, Gitarre und diverse weitere Instrumente.

Am Stefanstag im «Windstock» in Rickenbach, kürzlich im «Löwen», Allendwinden, am 27. Februar im «Beizli» in Nusshof BL! Die Fans dürfen sich wieder auf Musik der legendären Mosibuebe freuen, allerdings nicht unter dem früheren Namen. Neu ist die Mosi-Musig unterwegs. Mosi-Musig ist nach dem Hinschied von Pauli Lüönd und der damit verbundenen Auflösung der Mosibuebe entstanden.

Freunde der Volksmusik sowieso. Aber auch zufällige TV-Zuschauer, die Ländler sonst nur nebenbei wahrnehmen, äussern sich positiv sowohl über die Macher wie die Protagonisten von «Viva Volksmusik» am letzten Samstag. Das sei angenehme, vielseitige, in hoher Qualität gebotene Schweizer Volksmusik pur gewesen, so der Tenor.

Am kommenden Samstagabend erleben Ländlermusikfreunde eine Sternstunde. Und die dauert erst noch über die Stunde hinaus, findet nicht nur an einem Ort statt. Zweimal gibts die Gelegenheit, die Sternstunde live mit zu erleben. In einem dritten Fall strahlen die Sterne sogar hinaus in die ganze Schweiz. Und all dies ist eine wunderbar arrangierte Kombination von Schweizer Volksmusik-Kultur. Doch alles schön der Reihe nach.

Am letzten Samstag wurden in einer weiteren Galaveranstaltung des Schweizer Fernsehens Schweizer Persönlichkeiten mit dem «Swiss Award» für besondere Leistungen ausgezeichnet. Award: Ein Preis, eine Würdigung, eine Ehrung für Menschen, die in ihren Fachbereichen durch Kreativität, Innovation und Mut aufgefallen sind.

Manche Veranstaltungen wiederholen sich jährlich. Viele sind darum Tradition. Schon zum 51. Mal startet beispielsweise der VSV (Verband Schweizer Volksmusikfreunde) Graubündens mit dem Bündner Ländlerkapellen-Treffen in ihr Volksmusikjahr. Das Ereignis findet wiederum im «Forum im Ried» in Landquart statt. Am kommenden Samstag werden ab 20.00 Uhr 14 Bündnerformationen, Musikanten aus dem Kanton Bern sowie die Brozer Stubamusik aus dem benachbarten Vorarlberg ein vielfältiges und abwechslungsreiches Musikprogramm bieten.

Die erste Kalenderwoche des neuen Jahres läuft bereits seit vorgestern Montag, obwohl heute Mittwoch erst Silvester ist. Der letzte Ländlertipp am letzten Tag des Jahres ist kein Rückblick, sondern bereits ein zünftiger Ausblick ins neue Jahr. Um es vorweg zu nehmen: Es geht weiter wie gehabt! Und immer wieder mit Höhepunkten.

Am Weihnachtsabend und am Weihnachtstag wird der «Lachner-Wiehnachtszauber» nicht gespielt. Am Stefanstag, dann am Wochenende mit Vorstellungen am Samstag- und Sonntagabend, sowie am Dienstag vor Silvester aber wird das höchst erfolgreiche Musikspektakel nochmals aufgeführt.

In der Volksmusik, und darin vorwiegend im Bereich in der Ländlermusik, kennt man sie, die Stegreif-Musikanten. Sie haben sich ihr Können auf ihrem Instrument selber angeeignet, kennen oft keine Noten. Manche legten dank ihrem Musikgehör und Talent trotzdem sehr erfolgreiche Karrieren hin.

Erstmals mit seinen drei Söhnen und elf Enkelkindern zusammen war Köbi Freund, Familienmensch und früherer Präsident des Verbandes Schweizer Volksmusik (VSV) am letzten Samstagabend im SRF zu sehen. Wie im Fernsehen schon mehrmals aber auch mit der international wohl bekanntesten Volksmusikgruppe der Schweiz: Der Streichmusik Alder aus Urnäsch.

In keiner Jahreszeit sonst wird so oft und so viel öffentlich musiziert wie im Advent. Schweizweit laden Instrumentalensembles verschiedenster Musikrichtungen zu «Weihnachtskonzerten» oder bieten Gesangschöre aller Gattungen Liederkonzerte. Advent. Die Zeit der Vorbereitung auf das Hochfest Weihnachten. Die Zeit der Vorfreude.

50 Jahre feiern sie, die Doris (1945) und der Willi (1938) Näf-Häusermann. Am Samstag, 6. Dezember im Restaurant «Biberegg» in Rothenthurm. Ein Anlass mit Familie, Freunden und Bekannten. Sie brauchen jedoch keine Gratulationskarte zu schicken oder, wie einst möglich, Telegramme. Fahren Sie am besten gleich persönlich hin.

Immer wieder haben Ländlermusikanten mit Musiktiteln ihren kulinarischen Vorlieben die Reverenz erwiesen. «Schinken mit Ei» nannte der Bläser Hans Muff seinen wohl bekanntesten Schottisch. Zur Popularität des Stückes beigetragen hat allerdings in erster Linie die gehörfällige Melodie, zu der sich die Fans den Begriff «Schinken mit Ei» natürlich bestens merkten.

Der «Lachner-Wiehnachtszauber» bietet im geheizten Variété-Zelt 336 Besuchern Platz. Die achte Auflage beginnt mit der Prémiere am 25. November, und endet nach 29 weiteren Vorstellungen am 30. Dezember. Zum sechsten Mal stellt Carlo Brunner dem «Lachner-Wiehnachtszauber» rund zehn Tage vorher (am nächsten Freitag, 14. November) den Anlass «Zauberhafte Volksmusik» voran.

Den wortkargen Innerschweizer Rees Gwerder (1911-1998), auch Eigeler genannt, aus seiner Reserve zu locken, galt Zeit seines Lebens als äusserst schwierig. Statt reden, spielte Rees auf seinem Schwyzerörgeli lieber seine unverkennbaren, urwüchsigen Tänze mit Titeln wie «Bim Bethli im hindere Geissbodä», «Echo vom Höllloch», «Echo vom Geisshimmel» oder «Rigitüüfel».

Welch tolle Nachricht! SRF hat gleich im ersten Monat des neuen Jahres erneut eine grosse volkstümliche Musikshow ins Programm aufgenommen. Und dann erst noch eine so genannte Samstag-Abend-Kiste! Bravo! Nicolas Senn präsentiert live aus der Bodensee-Arena in Kreuzlingen, was die Schweizer Volksmusik aktuell bietet.